Posts mit dem Label Deutschland werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Deutschland werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen...


"Football is a simple game where 22 men kick a ball about for 90 minutes and at the end, the Germans lose a 4 goal lead!"

Danke Gary Lineker für diese äußerst treffende Analyse.

(Gut, dass es mir wurscht ist)

Dienstag, 16. Oktober 2012

Wenn Hirn und Herz kooperieren

Irgendwas muss mit mir passier sein im Sommer. Irgendwann in dieser schier endlos dauernden Sommerpause muss mein Gehirn oder mein Herz oder beides in selten vorkommender Kooperation beschlossen haben, dass mir ab sofort die deutsche Nationalmannschaft herzlich egal ist.

Ich sitze (fast) vollständig emotionslos vor dem Fernseher und sehe, wie sich Reus, Schweinsteiger, Schmelzer in den weißen Trikots mit dem Adler auf der Brust gegen die Färöer, Österreich oder Irland abplagen. Von dem 6:1-Sieg der Deutschen gegen Trapattonis Iren bleibt der bittere Beigeschmack der ersten Halbzeit, als ich noch dachte, der Dortmunder Marko Reus könnte der einzige Torschütze dieser Partie bleiben. Der mehr denn je präsente Bayern-Fan in mir sah schon die Schlagzeilen des nächsten Tages: "BVB-Zauberer besiegt Irland im Alleingang. Bayern-Spieler blass." Danke Toni Kroos, dass du mir diesen Horror erspart hast.

Warum mir der Vereinsfußball so viel mehr gibt, als die DFB-Elf, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich noch nie besonders patriotisch war und es wohl auch nie sein werde. Aber vielleicht liegt es gar nicht daran. Vielleicht liegt es daran, dass ich die Leute nicht verstehen kann, die sich nur Spiele der Nationalmannschaft ansehen. Erstmal sind es viel zu wenige. Wie soll man denn eine leidenschaftliche oder von mir auch auch nur semi-leidenschaftliche Beziehung zu einer Mannschaft aufbauen, wenn ich sie vielleicht zehnmal im Jahr spielen sehe? Und wie will ich die Leistung einzelner Spieler bewerten, wenn ich gar nicht weiß, wie sie sich in ihren Vereinen schlagen? Da schleicht sich bei mir das Gefühl ein, diesen Menschen geht es mehr um das Event "Fußball" als um das Spiel an sich.

Auf die Gefahr hin, dass ich mich mit meinen 25 Jahren schon als alter Grantler oute, aber: I mog des ned. Wenn es um Fußball geht, kenne ich nur eine Devise: Ganz oder gar nicht. Entweder ich mag Fußball und schaue mir gerne jeden Tag Fußballspiele an, oder ich lass es bleiben. Punkt. Oh mein Gott, bin ich ein harter Hund heute.

Ich will aber natürlich niemandem verbieten, die Spiele der Nationalelf zu verfolgen. Kann ich ja gar nicht. Noch ist die Weltherrschaft ein Stück weit entfernt. Also rennt ruhig alle dem Bundes-Jogi die Tür ein. Betrinkt euch und liegt euch nach einem rumpeligen 2:0-Sieg gegen Kasachstan in den Armen. Es ist mir völlig egal.

Und überhaupt, heute ist ja erstmal Fußball: Deutschland gegen Schweden.

Sonntag, 1. Juli 2012

EM-Tagebuch: Quo vadis, Bundes-Jogi?

Es war, wie alles bei dieser EM, sehr vorhersehbar. Die deutsche Mannschaft scheidet gegen Italien aus, im Halbfinale und in Deutschland bricht, angefeuert von den fröhlichen Schreiberlingen der Sensationsmedienzunft und den noch fröhlicheren Experten der Fußballwelt, die unvermeidliche Trainerdiskussion los. Der bis dahin allseits geschätzte, überaus beliebte, omnipräsente Bundes-Jogi soll jetzt auf einmal nicht mehr gut genug sein. Und das wegen "völlig unverständlichen" (Zitat des mistgabel-schwingenden Mobs) Wechseln in der Aufstellung des Italien-Spiels.

Kurz zur Erinnerung:: Anstelle von Klose spielte Mario Gomez, zweitbester Torschütze der Bundesliga.So ganz kann ich nicht verstehen, wie dieser Wechsel Kritik hervorrufen kann, aber irgendwie will scheinbar niemand den Gomez für die Nationalmannschaft stürmen sehen. Vermutlich liegt es daran, dass er so gut aussieht.

Wechsel Nummer zwei: Podolski statt Reus. Das ist für mich ein viel grundsätzlicheres Problem. Warum Podolski trotz seit Jahren eher mittelmäßigen, jedenfalls nicht überragenden Leistungen beim Fahrstuhl-Verein seines Herzens stets ohne auch nur einen Hauch von Gegenwind wieder und wieder für die Nationalmannschaft nominiert wird, erschließt sich mir kaum. Ich habe ein bisschen das Gefühl, Löws Festhalten an Prinz Poldi hängt mehr mit einem romantisierten Sommermärchen-Nostalgiegefühl zusammen, als mit der tatsächlichen Leistung auf dem Platz.

Wechsel Nummer drei: Kroos statt Schürrle statt Müller. Bei diesem Wechsel sehe ich überhaupt kein Problem. Müller hat in Ordnung gespielt (im Vergleich zu seinen fulminanten Auftritten 2010 natürlich ein Schatten seiner selbst, aber trotzdem ok), Schürrle war definitiv stärker, aber überragend ist auch was anderes. Man kann es Löw nun wirklich nicht übel nehmen gegen die Italiener zumindest auf einer Position auf den Überraschungseffekt zu setzen. Und Kroos hat seinen Einsatz durch seine konstant guten Leistungen beim FC Bayern in dieser Saison durchaus gerechtfertigt. Der Kerl ist immerhin dreimal Zweiter geworden, so schlecht kann der nicht sein.

Was man Jogi Löw tatsächlich anlasten kann, ist - und wie sehr schmerzt es mich als Bayern-Fan das zugeben zu müssen - wie wenig Chancen er den jungen Dortmundern gegeben hat. Ich hätte gerne mehr von Götze und auch Bender gesehen. Reus, den ich ab sofort auch zu den Dortmundern zähle, gehört zwar  eindeutig zu den Gewinnern des Turniers, hätte aber gerade deshalb noch mehr Einsatzzeiten verdient gehabt.

Mmmmmhhhhh, hatte ich vorher "kurz zur Erinnerung" geschrieben? Ich meinte natürlich: lang und ausführlich und voller Subjektivität zur Erinnerung.

Dann fass ich mich jetzt einfach kurz: Ich finde es ist eine Unart, Trainer in einem Moment hochzujubeln und im nächsten zu verteufeln. Ich finde Jogi Löw sollte bleiben, denn ein verloren gegangenes Spiel alle zwei Jahre rechtfertigt noch keine Kündigung - so schmerzhaft diese Niederlagen für eine Nation, die so gerne im Glanze dieses Glückes blühen würde, auch sein mögen.

Und mal ganz davon abgesehen, will ich gar nicht wissen, wie viel Geld es den DFB kosten würde, Löw und seinen Trainerstab vorzeitig zu entlassen.

Freitag, 29. Juni 2012

EM-Tagebuch: Ach, Mario

Menschen, die mich näher kennen, wissen, dass ich seit einiger Zeit eine gewisse Bewunderung für Mario Balotelli hege. Ach was, ich will ihn heiraten. Ich will am Abend zuhause sitzen und darauf warten, dass er nachhause kommt und mir erzählt, was er an dem Tag wieder angestellt hat. Ich halte ihn für den unterhaltsamsten Profi unserer Zeit. Und ganz nebenbei natürlich auch für einen grandioser Fußballer.

Ich habe während dieser EM viel mit Italienern diskutiert. Eine Frage, die immer aufkam, war "Balotelli  oder di Natale im Sturm?". Während die Italiener fast geschlossen der Meinung waren, Balotelli würde sein Potential nicht abrufen und di Natale wäre die weitaus bessere Variante, habe ich ihnen stets widersprochen. Denn allein Balotellis körperliche Vorteile begründen schon seine Aufstellung. Während seine Mitspieler, nun ja, eher italienisch gebaut sind, besticht er durch eine Bulligkeit, die es ihm erlaubt, sich auch gegen große, böse, furchteinflössende Abwehrspieler ohne größere Probleme durchzusetzen. Gepaart mit seiner Qualität am Ball, macht ihn das zu einer der größten Waffen, die das italienische Team besitzt.

Das weiß Trainer Prandelli und das weiß seit gestern auch die deutsche Nationalmannschaft. Das hätte ihnen aber auch mal jemand früher sagen können. Naja, zumindest können wir nicht wieder Zweiter werden. Die Bayern-Spieler dürfte es freuen.

Für mich stellt sich nach dieser Saison allerdings die Frage, weshalb die Teams, die ich unterstütze stets in den wichtigen Spielen versagen. Seriously, why always me?

Donnerstag, 28. Juni 2012

EM-Tagebuch: Ghupft wia gsprunga

Gehüpft wie gesprungen. Völlig egal. Einfach nur wurscht. Das ist es.

Ich hatte noch kurze Zeit gedacht, ich hätte lieber Portugal im Finale gesehen als Spanien. Dieses fixe Idee war aber eher aus einer diffusen Angst heraus geboren, Deutschland könnte gegen Spanien eine erneute Schmach erleiden. Jetzt muss ich mit einem Schulterzucken sagen: Eh. Nach dem gestrigen Halbfinale der Spanier gegen die Portugiesen muss nämlich festgehalten werden, dass beide auf dem gleich hohen Niveau gleich wenige Torchancen fabriziert haben. Beide standen sich gegenseitig mehr auf den Füßen herum, als man das von ihnen sonst gewohnt ist und beide konnten gestern eigentlich kaum überzeugen. Auf sehr hohem Niveau.

Für die Deutschen (oder die Italiener, ich will ja nicht zu überheblich wirken) war das gestrige Spiel eine interessante Lehrstunde im Zerstören des spanischen Tiki-Taka-Fußballs. Wo man sich scheinbar weiter genüsslich zurücklehnen kann, sind Ecken aller Art. Nur auf eines gilt es Rücksicht zu nehmen, langsam aber sicher sind sich die Spanier nicht mehr zu schade auch aus der zweiten Reihe zu schießen. Bisher kommen die Bälle zwar noch nicht an, aber sie haben ja noch bis Sonntag Zeit zu üben.

Und dann haben die Spanier tatsächlich noch einen Trumpf im Ärmel: Fernando Torres. Gestern von Trainer Vincente del Bosque schmählich auf die Bank verbannt, wo er die gesamten 120 Minuten mit einem derart angefressenen Gesicht vor sich hin miesepeterte, könnte er im Finale der entscheidende Faktor sein. Verwundete Tiere sind bekanntlich am gefährlichsten und ich könnte mir vorstellen, dass del Bosque auf eine Trotzreaktion des schönen Fernandos für das Finale hofft. Wenn das klappt, wäre es ein psychologischer Geniestreich gewesen. Vielleicht lässt er ihn aber auch ganz draussen. Bei diesen Trainerfüchsen weiß man ja nie.

Und während sich Christiano Ronaldo noch die Tränen trocknet, muss die deutsche Nationalmannschaft heute Abend erstmal Rache nehmen für 2006. Ich habe Angst.

Samstag, 23. Juni 2012

EM-Tagebuch: Das ging aber schnell

Kaum ist man mal ein paar Tage weg, schon steht Deutschland im Halbfinale der Europameisterschaft. Falls sich tatsächlich irgendjemand gewundert haben sollte, wo ich abgeblieben bin, ich war wandern. In Cornwall. Schön entlang der Küste. Das ließ sich solange mit der EM vereinbaren, wie ich in größeren Orten übernachtete, denn dort kann man auch Fußball schauen. Problematisch wurde es, als ich mich im letzten englischen Hinterland wiederfand, ohne Fernseher, ohne Handyempfang und mit dem Wissen, dass zur selben Zeit, in der ich mir zwangsläufig den Sonnenuntergang über dem Atlantik anschauen musste, England gegen die Ukraine ums Weiterkommen kämpfte. Folter.
Aber das liegt nun hinter mir, befinde ich mich jetzt doch in London. Einer Stadt, die vermutlich mehr Fernseher als Einwohner hat, und kann jedes Spiel gemütlich in einem Pub meiner Wahl verfolgen.

Gestern also das Spiel der Deutschen gegen Griechenland. Die Aufstellung für jemanden, der seit einer Woche keine Zeitung mehr in der Hand hatte, gelinde gesagt, überraschend. Gut, mit Klose hatte ich fast gerechnet, nachdem Mario "the pelvis" Gomez leider gegen Dänemark nicht getroffen hat, aber Schürrle und Reus in der Startelf hat mich dann schon ein bisschen aus den Socken gehauen. Geb ich hier ganz offen zu.

Die zweite Überraschung - wobei, vielleicht passt das Wort "Auffälligkeit" besser - die zweite Auffälligkeit des Abends war für mich die grandiose Leistung der Madrid-Spieler. Sami Khedira und Mesut Özil nahmen teilweise im Alleingang die griechische Abwehr auseinander. Äußerst beeindruckend. Zusammen mit der guten Leistung von Marco Reus und dem Tor von Miro Klose gerät mein schönes rotes Weltbild ganz schön ins Wanken. Die Nationalmannschaft auch ohne Bayern-Block erfolgreich? Sachen gibt's...

Mittwoch, 16. November 2011

Oh, wie war das schön...


...auch wenn ich das Spiel nur auf halbem Auge mitverfolgen konnte.
England sozusagen jetzt Nr. 1 in der Welt nach ihrem Sieg über Spanien und Deutschland Nr. 2.
I am very amused.

Samstag, 12. November 2011

Völlig wurscht...

...war mir das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Ukraine gestern dann irgendwie doch nicht. Eigentlich gebe ich nichts auf Freundschaftsspiele. Manchmal schau ich sie mir auch gar nicht an.
Ehrlich!

Aber gestern war auf irgendeine äußerst komische Art und Weise mein Stolz gekränkt, ob dieses 3:3 Unentschiedens. Ich habe die ganze Nacht tief in mich reingehört, um diesem Gefühl auf die Spur zu kommen und jetzt weiß ich es. Mein Bayern-Syndrom hat nun auch auf Spiele der deutschen  Nationalmannschaft übergegriffen. Ich weiß einfach nicht mehr, wie es sich anfühlt, nicht zu gewinnen.

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis dieses ach so herrliche Überlegenheitsgefühl, dass ich zur Zeit des öfteren, also fast immer, bei den Spielen des Rekordmeisters bekomme, auch auf die Nationalmannschaft übergreift, die ja im Endeffekt sowieso nur aus ehemaligen (Podolski, Hummels), derzeitigen (Badstuber, Boateng, Kroos, Gomez, Müller)  und zukünftigen (Götze) Bayernspieler besteht - was im übrigen im Spiel gegen Holland am Dienstag noch stärker ins Gewicht fallen dürfte, sahen wir gestern doch nur einen Bruchteil der eigentlich gesetzten Nationalspieler.

Vielleicht hilft mir die liebe Nationalmannschaft am Dienstag diese Krankheit des ständig gewinnen müssens endlich abzuschütteln, auf das ich nicht mehr diesen fiebrigen Blick und das leicht entrückte Lächeln bekomme, wenn ich Fußball schaue.