Sonntag, 27. November 2011

Ich gebe es zu...

...ich bin komplett verantwortlich für die Niederlage der Bayern heute gegen Mainz. Es ist voll und ganz meine Schuld. Irgendeine höhere Macht hat mich da offensichtlich für meine Lernfaulheit bestrafen wollen.

Das Dilemma eines Fans. Morgen Prüfung und trotzdem Fußball schauen wollen. Offensichtlich habe ich mich dieses Mal falsch entschieden. Eine Überprüfung meiner Prioritäten kommt jetzt allerdings zu spät.

Samstag, 26. November 2011

Ein historischer Sieg...

...und ich war nicht dabei.

Normalerweise schaue ich mir ja jedes noch so unwichtige Spiel des FC Augsburg an, aber gerade heute, da sie gegen den VfL Wolfsburg aka den VfL Felix Magath den ersten Heimsieg in ihrer noch kurzen Bundesligageschichte einfahren, bin ich nicht dabei.

Manchmal haben zwischenmenschliche Belange wie der Tanzkurs mit dem eigenen Freund einfach Vorrang. Für einen Fan wie mich eine harte Lektion. Aber, wie ich feststellen musste, reagieren die meisten Menschen mit (völlig verständlicher) Enttäuschung oder Ärger, wenn die Person, mit der man seine Zeit verbringen möchte, mit leicht vergeistigtem Blick sämtliche Medienmöglichkeiten in der näheren Umgebung in Gedanken auf ihre Tauglichkeit überprüft als Informationsquelle für Fußballergebnisse dienen zu können.

Also lass ich es (meistens). Aber irgendwie ist es ja auch ganz schön Vintage. So wie früher. Man wartet auf die Sportschau und weiß vorher die Ergebnisse nicht. Hat auch seinen Reiz. Obwohl. Live ist auch schön.

Glückwunsch jedenfalls an den FC Augsburg! Endlich ein Heimsieg! So kann/soll/muss es weitergehen!

Mittwoch, 23. November 2011

Warum ich Fußball manchmal nicht mag...

...oder zumindest seine Fans.

Folgendes Szenario: Bayern spielt gegen Villareal. Dank Staatsexamen will ich mich nicht allzu weit von meiner Wohnung entfernen, weswegen mein Freund und ich uns das Spiel in einem kleinen Cafe gleich ums Eck anschauen. Das Cafe lebt von Gegensätzen. Es ist auf eine komische Art und Weise modern und halbwegs high-class eingerichtet, das Publikum aber würde eher in eine "Boazn" (für alle Nichtbayern: eine Spelunke) passen. Will heißen, es besteht hauptsächlich aus älteren Herren, die Spaß am Weißbiertrinken, Geschichten erzählen und "gscheid daherredn" haben. Eigentlich eine schöne Sache. Man kann Kaffee und Kuchen zu sich nehmen und sich dabei die schönsten Geschichten über die Oberliga in den 50er Jahren anhören.

Bei Bayernspielen allerdings, die nicht im Free-TV übertragen werden, kommt zu den netten älteren Herren ein Klientel hinzu, welches die Fähigkeit besitzt mich innerhalb von Sekunden zur Weißglut zu treiben.
Wie sie das schaffen? Mit der Verwendung des N-Wortes in Bezug auf einen farbigen Spieler von Villareal und mit nachgeahmten Affengeräuschen, mit welchen Aktionen eben desselben Spielers bedacht werden.

Ganz Deutschland diskutiert über rassistisch motivierte Morde und solche Arschlöcher (excuse my french) haben nichts besseres zu tun, als ihre Kleinkariertheit und Dummheit zum Fußball zu tragen. Es ist schwierig für mich in Worte zu fassen, was auch nur der leiseste Hauch von Rassismus, geschweige denn Menschen, die ihre rechte Gesinnung auch noch offen vor sich hertragen, in mir auslöst, da ich das Wort Hass nicht gerne verwende. Aber in manchen Momenten wünsche ich mir ein wahnsinnig großer starker Mann zu sein, der sich zumindest mal einen dieser verlorenen Menschen vor die Brust nehmen, ihn einfach hochhalten und ihm erklären kann, weshalb die Ideologie, der er nachläuft, der größte Schwachsinn der Weltgeschichte ist.

Das Schöne an Fußball ist, das prinzipiell zunächst niemand ausgegrenzt wird. Jeder, der Fußball schauen möchte, darf das. Und jeder, der sich dazu äußern möchte, darf das auch. Im Fußball kann jeder sein eigenes Sprachrohr sein, oder das seines Vereins und auch wenn das manchmal zu hitzigen Diskussionen führt, so trinkt man doch in den meisten Fällen danach gemeinsam ein Bier und lacht darüber. Jedenfalls wenn man kein zu verbohrter oder fehlgeleiteter Mensch ist.

Die Tragik daran ist, dass auch Menschen den Fußball, man möchte fast sagen, missbrauchen, um teils im Kleinen, teils auch organisiert ihr rassistisches Gedankengut unter die Menschen zu bringen. Dabei bietet gerade Fußball die Möglichkeit für Dialog zwischen den verschiedenen Ländern und Kulturen. Er ist der gemeinsame Nenner, auf den man sich fast überall auf der Welt einigen kann. Es ist wirklich schade, dass manchen Menschen diese Einsicht verschlossen bleibt.

Dienstag, 22. November 2011

Sonntag, 20. November 2011

Kein schönes Bundesligawochenende...

...zumindest aus meiner Sicht. Wolfsburg, Leverkusen, Mönchengladbach und Konsorten würden mir hierbei natürlich widersprechen, aber für meinereiner trifft es leider zu.

Zunächst natürlich aufgrund der Ergebnisse meiner beiden Lieblingsmannschaften FC Bayern und FC Augsburg, die beide einer Niederlage einstecken mussten, zum anderen wegen dem Selbstmordversuch von Babak Rafati.

Eine solche Tat lässt die Fußballergebnisse in den Hintergrund treten. Da ich mich bereits selbst in einer ähnlichen Situation wie Rafatis Familie und Freunde wiedergefunden habe, fühle ich sehr mit ihnen und auch mit ihm. Sein Suizidversuch war mit Sicherheit ein Hilferuf, der nun, da man ihn gottseidank gefunden hat, gehört werden kann. Ich wünsche ihm, dass er nun alle Hilfe bekommt, die er benötigt um wieder ein glückliches Leben führen zu können. Noch weiß man nicht, was ihn zu diesem Schritt bewegt hat, aber natürlich muss man sich fragen, ob es in Ordnung ist (v.a. im Internet) Hetzkampagnen gegen eine Person zu fahren, egal welchem Beruf er nachgeht und wie gut oder schlecht er diesen in den Augen der Öffentlichkeit ausführt.

Ich wünsche Babak Rafati und seiner Familie und seinen Freunden alles Gute!

Mittwoch, 16. November 2011

Oh, wie war das schön...


...auch wenn ich das Spiel nur auf halbem Auge mitverfolgen konnte.
England sozusagen jetzt Nr. 1 in der Welt nach ihrem Sieg über Spanien und Deutschland Nr. 2.
I am very amused.

Samstag, 12. November 2011

Völlig wurscht...

...war mir das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Ukraine gestern dann irgendwie doch nicht. Eigentlich gebe ich nichts auf Freundschaftsspiele. Manchmal schau ich sie mir auch gar nicht an.
Ehrlich!

Aber gestern war auf irgendeine äußerst komische Art und Weise mein Stolz gekränkt, ob dieses 3:3 Unentschiedens. Ich habe die ganze Nacht tief in mich reingehört, um diesem Gefühl auf die Spur zu kommen und jetzt weiß ich es. Mein Bayern-Syndrom hat nun auch auf Spiele der deutschen  Nationalmannschaft übergegriffen. Ich weiß einfach nicht mehr, wie es sich anfühlt, nicht zu gewinnen.

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis dieses ach so herrliche Überlegenheitsgefühl, dass ich zur Zeit des öfteren, also fast immer, bei den Spielen des Rekordmeisters bekomme, auch auf die Nationalmannschaft übergreift, die ja im Endeffekt sowieso nur aus ehemaligen (Podolski, Hummels), derzeitigen (Badstuber, Boateng, Kroos, Gomez, Müller)  und zukünftigen (Götze) Bayernspieler besteht - was im übrigen im Spiel gegen Holland am Dienstag noch stärker ins Gewicht fallen dürfte, sahen wir gestern doch nur einen Bruchteil der eigentlich gesetzten Nationalspieler.

Vielleicht hilft mir die liebe Nationalmannschaft am Dienstag diese Krankheit des ständig gewinnen müssens endlich abzuschütteln, auf das ich nicht mehr diesen fiebrigen Blick und das leicht entrückte Lächeln bekomme, wenn ich Fußball schaue.

Sonntag, 6. November 2011

Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust

FC Augsburg 1:2 FC Bayern. 
Der FC Augsburg spielt gegen den FC Bayern. Das stellt mich vor Probleme. Schon als klitzekleines Kind war ich Bayern-Fan. Dem FC Augsburg folge ich seit meinen Teenagerjahren. Ich habe mit dem FC Bayern viele Meisterschaften und einen Championsleague-Sieg gefeiert, bin mit dem FC Augsburg erst in die 2. Liga, dann in die Bundesliga aufgestiegen. Beides hat seinen festen Platz in meinem Gedächtnis und beides hat einen ähnlichen Stellenwert.

Jetzt spielen diese Mannschaften gegeneinander. Ich stehe, wie immer in der SGL-Arena, im N-Block bei den Augsburg Fans. Das Spiel beginnt und ich fühle mich komisch. Schnell führt Bayern 2:0. In jedem anderen Spiel würde ich anderen Fans in den Armen liegen und "Stern des Südens" singen. Heute nicht. Ich  verschränke meine Arme, das scheint mir eine angemessene Reaktion.

In der zweiten Halbzeit tut Bayern nichts mehr. Augsburg schießt den Anschlusstreffer. Langsam kommt Stimmung auf. Ich kann mich nicht länger wehren und stimme in die "FCA, FCA"-Rufe mit ein. Als aber Manuel Neuer mit Pfiffen und Schmährufen bedacht wird, verweigere ich mich. Das geht doch zu weit. Dem Underdog den Sieg wünschen ist ok, meine ich. Aber Spielern "meiner" Mannschaft derart ausgelutschte Begriffe  wie "Verräter" hinterher zu werfen, das kann ich nicht mit mir vereinbaren.

Augsburg schafft den Ausgleichstreffen nicht mehr. Wieder keinen Punkt geholt. Jetzt ist man Tabellenletzter. Bayern führt die Bundesliga weiter an.

Ich verlasse das Stadion ohne Emotionen. Kein Frust, keine Freude und irgendwie auch kein Diskussionsbedarf. Vielleicht werde ich krank.

FCA gegen FCB. Das klang nach einer Win-Win-Situation. Es entpuppte sich als Loose-Loose-Situation. Zumindest bin ich jetzt wieder ein bisschen klüger geworden