Donnerstag, 25. August 2011

"Der feine Unterschied"

 Ich habe das Buch noch nicht gelesen. Ich würde gerne, aber mein Staatsexamen hält mich davon ab. Wie jeder andere muss ich mich also auf die paar Fetzen beziehen, die in einschlägigen Tageszeitungen abgedruckt wurden. Natürlich klingt Lahm minimal wie ein Besserwisser: "Ich hab gleich gewusst, dass das mit Klinsmann nichts werden kann.", "Ich hab schon immer gesagt, dass die Philosophie von van Gaal Fehler aufweist". Aber dass man sich darüber so aufregen muss, wie das Rudi Völler getan hat, das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Zumal er, meiner Meinung nach, die heftigeren Keulen auffährt, als Philipp Lahm selbst. Ich gehe davon aus, dass Herr Völler das Buch auch noch nicht gelesen hat und sich somit auf ebendiese Ausschnitte stützt, die abgedruckt wurden. Aufgrund von aus dem Zusammenhang gerissener Aussagen jemandem zu unterstellen, er habe "null Charakter", zeugt zumindest nicht gerade von überbordenden Fingerspitzengefühl.


Für viele dürften die "Enthüllungen" sowieso nicht besonders überraschend kommen. Dass Jürgen Klinsmann ohne Jogi Löw an der Taktiktafel leicht überfordert gewesen sein dürfte, weiß man spätestens seit dem Film "Das Sommermärchen". Dass Lois van Gaal ab und an ein wenig dickschädelig sein kann, wenn es um seine Philosophie geht, haut wahrscheinlich auch niemanden mehr vom Hocker und von der WM 2002 unter Völler sind allenfalls die Paraden des Oliver Kahn und das schier unglaubliche Gegner-Glück der Deutschen, nicht jedoch das besonders systematische Training, im Kopf geblieben.

Lahms Problem ist es höchstwahrscheinlich ohnehin, dass er sich äußerlich seit gut 10 Jahren nicht mehr verändert hat und so wohl auch in Rudi Völlers Kopf nicht gealtert sein dürfte. Die Herren wollen sich wohl einfach nicht von so einem Jungspund Tipps zur Trainingsoptimierung geben lassen.

Das wird's wohl sein.

Sonntag, 14. August 2011

Die Spatzen pfeifen's von den Dächern


"Wir müssen jeden Samstag so spielen wie heute gegen Wolfsburg"

Da traut sich der Franck Ribery aber was. Eine mutige Aussage, die der Franzose hier trifft. Seinem Trainer Don Jupp dürfte sie gefallen haben, hatte der doch unlängst geäußert, lieber 'dreckig' 1:0 siegen zu wollen, als ein 3:2 einzufahren. Zu dieser Philosophie passte das Spiel gegen Wolfsburg zumindest ergebnismäßig. Besonders dreckig war das Spiel zwar nicht, aber trotzdem kann ich getrost darauf verzichten, jeden Samstag eine Replik dieses Dusel-Sieges präsentiert zu bekommen.

Davon abgesehen, dass gottseidank der von Restdeutschland vielbeschworene "schlimmster Fehlstart in der Geschichte des FC Bayern" gerade noch so abgewendet wurde, kann ich jedoch noch ein weiteres positives Fazit aus diesem Spiel ziehen: Manuel Neuer hat gehalten, was zu halten war und hat bewiesen, dass er den richtigen Zeitpunkt des Herauslaufens in brenzligen Situationen doch kennt. Das ist aber nicht mein eigentliches Fazit.  Das besteht nämlich darin, dass er es den Kommentatoren hoffentlich abgewöhnt hat, jedes Herauslaufen mit den Worten "Neuer diesmal mit gutem Timing" zu kommentieren. Dieses unterschwellige Erinnern an den Patzer am letzen Wochenende war fast noch nerviger, als Felix Magath, der zum gefühlten 1000. Mal den Fernsehbeweis fordert.

 Natürlich ist das verständlich ob des aberkannten Tores und wäre es auf Seite der Bayern passiert, würde ich mich wohl jetzt über die Unfähigkeit deutscher Schiedsrichter auslassen, aber die simple Forderung nach dem Fernsehbeweis wurde nun schon so oft gehört, dass ich sie inzwischen nur noch belächeln kann. Dabei bin ich der Idee an sich nicht abgeneigt, ich finde nur, es wäre an der Zeit, dass nun nach viel Gerede sich tatsächlich die Befürworter zusammensetzen und ein Konzept ausarbeiten sollten, das es wert wäre diskutiert zu werden.

Die andere Mannschaft, die mir ein wenig am Herzen liegt - der FC Augsburg - nervt gerade auch ein bisschen. Ist ja schön, dass man weiterhin die einzig ungeschlagene Mannschaft in der Geschichte der 1. Bundesliga ist, aber das 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern als Erfolg zu feiern (Jos Luhukay: Ich bin absolut zufrieden mit dem Punkt [...]), ist eindeutig zu tiefgestapelt. Dieses Spiel hätte man gewinnen können, vielleicht sogar gewinnen müssen, zählt doch jeder Punkt gegen diese zu besiegenden Mannschaften im Abstiegskampf. Die Kaliber, von denen der Zwerg noch ordentlich auf die Mütze kriegen wird (zum Verstehen der Anspielung), kommen schon noch. Vorher heißt es Punkte sammeln und wenn man über den größeren Teil der 90. Minuten hinweg nicht unverdient 1:0 führt, dann hat man sich über einen 1:1 Endstand nicht zu freuen. Es scheint fast, als wären die Augsburger einfach schon froh, überhaupt mit den großen Jungs mitspielen zu dürfen.

Samstag, 6. August 2011

Die Premiere

Sie war nicht perfekt, aber definitiv gelungen. 2:2 gegen den SC Freiburg und das obwohl man zweimal bereits zurück lag, das ist doch zumindest so halbwegs, aber vielleicht auch ganz beachtlich. Aus diesem Spiel lassen sich mehrere Fazite (Faziten? Fazits?) ziehen:

1. Der FC Augsburg kann zumindest mit Vereinen wie dem SC Freiburg mithalten. Zu diesen Vereinen würde ich, in meiner unendlichen Selbstüberschätzung, folgende Clubs zählen: Nürnberg, Kaiserslautern, Köln (oh ja, definitiv Köln!), Hoffenheim (vielleicht, mmmmhhhh, ja, vielleicht) und -  in der Verfassung, die sie in der Europa League präsentiert haben - Mainz.

2. Sascha Mölders ist ein definitiver Gewinn für diese Mannschaft. Er war über das ganze Spiel hinweg sehr lauffreudig, anspielbar und ist, trotz der Schwüle, nicht umgefallen. Ein harter Hund also. Achja, zwei Tore hat er auch noch geschossen.

3. Wenn Sascha Mölders so weiterspielt, dürfte Michael Thurk bald häppchenweise (oder: törchenweise) aus dem Fangehirn verbannt sein. Wobei Mölders sich vielleicht auch über einen Sturmpartner freuen würde, der ihm bisweilen ein bisschen Arbeit abnimmt.

4. Das System kann noch so defensiv ausgerichtet sein, wenn die Abwehr wackelt, nützt das auch nichts.

5. Das Thema Thurk ist für die meisten Fans wohl schon abgehakt und abgeheftet unter: "Ja irgendwas Gravierendes wird schon passiert sein". Etwas maue Pro-Thurk Plakataktion zu Beginn der zweiten Halbzeit. Es war zuvor diskutiert worden, ob man die Spieler mit zu groß angelegten Aktionen zusätzlich verunsichern würde. Die Spieler dürften höchstens verunsichert gewesen sein, dass zu diesem Thema tatsächlich so wenig kam.

6. Die Stimmung war hervorragend und man möchte sich fast der Illusion hingeben, dass es auch nach dem 5. verlorenen Spiel noch so sein wird. Ach, irgendwo, ganz tief in mir, wohnt ein kleiner Optimist.

7. Mein Hals kratzt.

8. Die Süddeutsche berichtet neuerdings auch ausführlich über den FC Augsburg und das, wo er doch die letzten Jahre - bis auf den ein oder anderen Alibi-Artikel - so geflissentlich übergangen wurde. Augsburg liegt doch auch in Süddeutschland, oder irre ich?

Nach dem Spiel gab es übrigens zu Hause Nudeln mit frischen Tomanten (rot), darüber gestreutem Rucola (grün) und Parmesan (weiß). Das ist mir allerdings gerade erst aufgefallen. So verrückt bin ich dann doch nicht.

Donnerstag, 4. August 2011

Sinnvoll protestieren - nur wie?

Am Samstag bestreitet der FC Augsburg sein erstes Spiel in der 1. Bundesliga. Es ist das erste in der Geschichte des Vereins. Ich freue mich seit dem letzten Spieltag der Vorgängersaison auf diesen Tag und mit mir haben sich damals auch viele andere gefreut. Innerhalb kürzester Zeit gingen die Mitgliederzahlen nach oben, 17 500 Dauerkarten wurden verkauft, der Fußball war in Augsburg angekommen.
Seit drei Tagen nun drohen Fans damit ihre Dauerkarten wieder zu verkaufen, Stadionproteste werden geplant und gar auf dem Trainingsgelände sollten Zeichen gesetzt werden. Keine Frage, der FC Augsburg hat sich mit der Freistellung von Michael Thurk keinen Gefallen getan - auch wenn der Verein so zum ersten Mal in dieser Saison in aller Munde ist.

Auch ich bin entsetzt über die Art und Weise mit der der FCA an die Sache herangegangen war. Einen derart verdienten Spieler wie Michael Thurk 5 Tage vor Saisonbeginn ohne - zumindest scheint es immer noch so - hinreichende Gründe vor die Tür zu setzten wirkt doch immerhin befremdlich. (Wer eine ausführlichere "Begründung" haben möchte, sollte sich die Pressekonferenz vom heutigen Tag anschauen: http://sport-in-augsburg.de/?p=504)

Und doch ist es eine Entscheidung des Vereins mit der jeder einzelne Fan früher oder später zu leben lernen muss. Die Herren Rettig und Luhukay waren noch nie bekannt dafür, nach einer getroffenen Entscheidung, und sei sie noch so unpopulär, zurückzurudern. In Zeiten von Facebook, Twitter und Co. ist es äußerst einfach geworden Meinungsmache zu betreiben, Diskussionsforen zu gründen, Unterstützung oder Demontierung zu leisten, Proteste zu organisieren, zu polarisieren etc. Dass der Facebook-Gruppe "THURK ZURÜCK ZUM FCA" innerhalb kürzester Zeit über 3000 FCA-Fans anhängen, kommt also nicht wirklich überraschend. Und doch stellt sich die Frage, inwieweit Gruppen dieser Art tatsächlich etwas ausrichten können, oder inwieweit sie dem Club, zu dessen Fans die Anhänger (mir inklusive) fast ausnahmslos zählen, vor dieser wichtigen 1. Bundesligasaison schaden.

Es ist gut und sinnvoll, dass auch die Fans in wichtigen Clubfragen Gehör finden bzw. mit der Aufmerksamkeit bedacht werden, die ihnen als zahlendem Publikum eigentlich zustehen sollte. Dafür eignen sich Gruppen, die sich beispielsweise für bestimmte Spieler stark machen, hervorragend. Denn wenn eine Facebook-Gruppe derartig großen Zuspruch findet, wird das zumeist von den Medien honoriert und findet so auch Zugang in die Chefetagen des Clubs. Auch für Austausch unter Fans sind derartige Gruppen ideal. Man trifft auf Gleichgesinnte, kann neue Entwicklungen diskutieren und eventuell die ein oder andere öffentlichkeitswirksame Aktion planen. Bleibt es bei ein paar, in diesem Fall, "Thurk-Fangesängen" oder ähnlichem, so ist das durchaus zu begrüßen. Auch ich werde mit Thurk-Trikot am Samstag ins Stadion gehen, und so meine Loyalität kundtun. Problematisch wird es meiner Meinung nach, wenn Aktionen geplant werden, die das Potential haben, die gesamte Mannschaft bzw. den gesamten Verein in Unruhe zu versetzen. Das wäre beispielsweise der Fall gewesen, wenn beim Abschlusstraining eine riesige Masse, oder zumindest eine beachtliche Menge lautstark die Reinstallation von Michael Thurk gefordert hätte und somit den Trainerstab, aber vor allem die Spieler gestört hätte. Deshalb bin ich froh, dass diese Aktion wieder abgeblasen wurde (die Macher der Thurk-zurück-zum-FCA-Gruppe werden mir immer sympathischer). Und schaut man sich den FC Bayern an, so steht in dieser Saison trotz aller "Koan Neuer"-Plakate eben dieser Neuer im Tor. Die Plakate haben nichts außer Unruhe gebracht und für schlechte Stimmung im Verein und unter den Fans gesorg. Es ist gut und wichtig, seinem/ihrem Ärger über diskussionswürdige Entscheidungen Luft zu machen und sich Gehör zu verschaffen, allerdings sollte das erstens nicht auf Kosten der Leute passieren, die mit diesen Entscheidungen am allerwenigsten zu tun haben und wegen denen wir immer wieder ins Stadion pilgern, zweitens nicht auf beleidigende Art und Weise geschehen und drittens immer noch das allgemeine "Wohlbefinden" des Clubs im Auge haben.

Wie auch aus meinen letzten Einträgen hervorgeht bin alles andere als zufrieden mit der Entscheidung Michael Thurk aus dem Spielbetrieb des FC Augsburg zu entlassen. Dennoch stehe ich zum Rest der Mannschaft und wünsche mir, dass es am Samstag ein wunderbares erstes Bundesligaspiel für den FCA geben wird.

Mittwoch, 3. August 2011

Michael Thurk...

...hat sich immer tadellos verhalten.
...weiß auch nicht mehr als der Rest der Welt, mit Ausnahme von Luhukay und Rettig.
...wird nicht den Verein wechseln.
...darf nicht mehr mit der Mannschaft trainieren.
...soll, laut Manager Rettig, den Verein verklagen, wenn er doch trainieren will.
...wird den Verein nicht verklagen, weil er nicht noch mehr Unruhe reinbringen will.
...weiß nicht wie ihm geschieht.
...bleibt nur auf einen baldigen Trainerwechsel zu hoffen.
...hat eine schwierige Persönlichkeit.
...war beliebt in der Mannschaft.
...ist immer noch beliebt in der Mannschaft.
...macht auch mal den Mund auf.
...gefällt es in Augsburg.
...würde auch für die 2. Mannschaft spielen.
...wirkt ehrlich betroffen.
...wird am Samstag das Spiel von der Tribüne aus verfolgen.
...wird am Samstag eine SMS an die Mannschaft schicken und ihnen "Viel Glück" wünschen.
...wartet auf seine Chance.
...hält sich fit.
...sitzt, wenn nötig, auch noch die nächsten zwei Jahre in Augsburg auf der Tribüne.
...möchte zu eventuellen sportlichen bzw. finanziellen Beweggründen des Vereins nichts sagen.
...verhält sich korrekt.
...würde Trainer und Manager bei einem Aufeinandertreffen die Hand geben. Normal halt.

...wird hoffentlich wieder für den FC Augsburg auflaufen.

[Zusammenfassung des Sport1 - Interviews mit Michael Thurk vom 03.08.2011]

Dienstag, 2. August 2011

Also doch nicht nur sportliche Gründe...

Der Geschäftsführer des FC Augsburg, Andreas Rettig, hat sich heute vor Journalisten doch zu der Aussage durchgerungen, dass es "nicht nur sportliche Gründe" waren, die zur Freistellung des Spielers Michael Thurk geführt haben (siehe: Augsburger Allgemeine). Na sowas! Wie unerwartet! Hat sich der Thurk eventuell vielleicht ein bisschen darüber aufgeregt, dass er im Pokal nicht mal mitfahren durften, obwohl er die meisten Tore der Vorbereitung geschossen hatte? Also der traut sich was!

Natürlich kann man im nachhinein nie sagen, ob Thurk seiner Noch-Mannschaft im Pokalspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen tatsächlich geholfen hätte, aber es hätte vermutlich nicht geschadet es auszuprobieren. Die tatsächlich aufgestellten Stürmer trafen jedenfalls nicht.
Vermutlich ist Thurk seinem Trainer einfach einmal zu häufig auf den Schlips getreten. Thurk ist nicht gerade bekannt dafür, besonders diplomatisch oder zurückhaltend in seinen Aussagen zu sein. Jos Luhukay dagegen ist umso bekannter dafür, ab und zu leicht diktatorische Charakterzüge anzunehmen, v.a. wenn er Disziplinlosigkeit oder eine Kompromittierung seiner Autorität vermutet. Man erinnere sich an die Verbannung von Torghelle, Sinkala und Traoré auf die Tribüne, aufgrund ihres verspäteten Auftauchens zum Essen. "Ich lege großen Wert auf Disziplin. Schluss aus.", hieß es damals von Luhukays Seite. Übersetzt heißt das, "Meine Meinung zählt. Schluss aus."

Mit Aussagen wie diesen kann sich Luhukay mit Louis van Gaal und Felix Magath einreihen - ebenfalls Männer, die nur ungern eine andere Meinung neben sich zulassen. Die Frage ist, was passieren wird, sollte irgendwann die Meinung des Trainers von der seines Managers oder seines Präsidenten abweichen. Aussagen, wie die, dass man mit der Arbeit des Trainers hunderprozentig zufrieden sei, hat man vor nicht allzu langer Zeit auch noch von der Säbener Straße gehört. Auch beim "großen Bruder" war ein allzu dickköpfiger Trainer nicht haltbar. Vielleicht sollte sich Jos Luhukay für die neue Saison eine etwas "sanftere" Herangehensweise zulegen.

Aber immerhin gestaltet diese ganze Chose die letzten Tage vor dem langersehnten Beginn der Bundesliga noch halbwegs unterhaltsam. 


Montag, 1. August 2011

Lieber Herr Rettig, Lieber Herr Luhukay,

es tut mir sehr leid, dass ich Sie damit belästige, aber halten Sie es wirklich für eine gute Idee einen Spieler wie Michael Thurk 5 Tage vor Saisonbeginn einfach so vor die Tür zu setzen? Falls Sie es schon vergessen haben, hätte Michael Thurk nicht am letzten Spieltag den Ausgleich gegen den FSV Frankfurt geschossen, wäre der Traum vom Aufstieg vielleicht gar nicht erst wahr geworden. Es war auch sein Traum. In Blickpunk Sport, als der Aufstieg gerade erst klar gemacht worden war, saß er, vielleicht ein wenig bierselig, und erzählte, wie ihn frühere Mitspieler belächelt hätten, als er zum FC Augsburg wechselte und den Aufstieg zum Ziel erklärte. Er war bis in die Fingerspitzen motiviert, es diesen ehemaligen Mitspielern zu zeigen. Es wäre wahrscheinlich das Tüpfelchen auf dem I für ihn gewesen, sich zumindest eine Saison gegen eben jene Mitspieler beweisen zu dürfen. Ihm dieses Tüpfelchen zu verwehren, und das so kurz vor Erreichen der Zielgerade halte ich für nicht allzu gelungen. Zum einen zeugt es nicht gerade von großem Fingerspitzengefühl, da mit dieser kurzfristigen Entscheidung, die nur äußerst spärlich begründet wird, auch die Fans vor den Kopf gestoßen werden, bei denen Thurk als Sympathieträger der letzten Jahre hoch im Kurs stand. Zum anderen weist es darauf hin, dass der FCA, bzw. Sie, meine Herren, in Sachen Personalplanung noch einiges zu lernen haben. Die meisten Neuzugänge stehen schon seit mehreren Wochen fest, man weiß um den momentanen Zustand des Kaders. Es wäre nur fair, sich bereits frühzeitig Gedanken über dererlei Dinge zu machen und einen Spieler zumindest rechtzeitig über den Stand seiner Personalie zu informieren, sodass er immerhin noch die Chance hätte, bei einem anderen Verein unterzukommen.

Es ist schade, dass der FCA den Fans nicht mitteilt, welche tatsächlichen Überlegungen zu diesem Schritt geführt haben. Es bleiben nur Spekulationen, wie die, dass Thurk wohl vielleicht etwas zu deutlich seine Meinung darüber mitgeteilt habe, dass er am Samstag beim blamablen DFB-gerade-noch-so-gewonnen-aber-hauptsache-wir-sind-weiter-Sieg nicht auf dem Platz stehen durfte. Lässt man die wahren Gründe, die nur Sie meine Herren kennen, beiseite, so bleibt auf jeden Fall eines stehen: Michael Thurk ist freigestellt, d.h. er wird wohl nicht mehr für den FC Augsburg auflaufen. Für mich, und viele andere Fans auch (siehe: Facebook) stellt es sich aber so dar, als wäre Michael Thurk in dieser allerersten Bundesligasaison noch durchaus eine Bereicherung gewesen, zumal dem Verein zum einen seine Erfahrung und zum anderen sein Torriecher, den er stets unter Beweis gestellt hatte, zupass gekommen wäre. Des weiteren zeigt sich durch die Personalie Thurk, dass Ihre Transferpolitik wohl noch Verbesserung bedarf, sodass Sie in Zukunft ihre Spieler wieder fairer behandeln können. Denn es nicht fair, 7 (!) Stürmer (inkl. Thurk) in einen Kader aufzunehmen, von denen im Prinzip, nach der Systemumstellung, immer nur einer spielen kann. Es ist natürlich sinnvoll für eine gewisse Konkurrenz im Kader zu sorgen, doch ich glaube, dass Sie eventuell ein wenig über die Stränge geschlagen haben.

Ich und wahrscheinlich viele andere auch werden Michael Thurk in Augsburg vermissen. Ich werde ihn weiterhin stolz auf dem Rücken tragen und ich hoffe, dass er die Zeit in Augsburg trotzdem in guter Erinnerung behält - was bei der Abfuhr allerdings schwierig sein dürfte.

Mit freundlichen Grüßen

S.K.

für weitere Infos:
http://www.fcaugsburg.de/cms/website.php?id=%2Findex%2Faktuell%2Fnews%2Fdata9786.htm
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/555886/artikel_michael-thurk-freigestellt-trennung-angestrebt.html

    Viel Glück, Michael Thurk!!