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Freitag, 29. Juni 2012

EM-Tagebuch: Ach, Mario

Menschen, die mich näher kennen, wissen, dass ich seit einiger Zeit eine gewisse Bewunderung für Mario Balotelli hege. Ach was, ich will ihn heiraten. Ich will am Abend zuhause sitzen und darauf warten, dass er nachhause kommt und mir erzählt, was er an dem Tag wieder angestellt hat. Ich halte ihn für den unterhaltsamsten Profi unserer Zeit. Und ganz nebenbei natürlich auch für einen grandioser Fußballer.

Ich habe während dieser EM viel mit Italienern diskutiert. Eine Frage, die immer aufkam, war "Balotelli  oder di Natale im Sturm?". Während die Italiener fast geschlossen der Meinung waren, Balotelli würde sein Potential nicht abrufen und di Natale wäre die weitaus bessere Variante, habe ich ihnen stets widersprochen. Denn allein Balotellis körperliche Vorteile begründen schon seine Aufstellung. Während seine Mitspieler, nun ja, eher italienisch gebaut sind, besticht er durch eine Bulligkeit, die es ihm erlaubt, sich auch gegen große, böse, furchteinflössende Abwehrspieler ohne größere Probleme durchzusetzen. Gepaart mit seiner Qualität am Ball, macht ihn das zu einer der größten Waffen, die das italienische Team besitzt.

Das weiß Trainer Prandelli und das weiß seit gestern auch die deutsche Nationalmannschaft. Das hätte ihnen aber auch mal jemand früher sagen können. Naja, zumindest können wir nicht wieder Zweiter werden. Die Bayern-Spieler dürfte es freuen.

Für mich stellt sich nach dieser Saison allerdings die Frage, weshalb die Teams, die ich unterstütze stets in den wichtigen Spielen versagen. Seriously, why always me?

Donnerstag, 23. Februar 2012

Eine Frage der Harmonie



Eine Krise haben sie beim FC Bayern ausgerufen. Mal wieder ein Krise, als hätte man in den letzten Jahren nicht genug Krisen gehabt. Erst dieses lästige Missverständnis mit Jürgen Klinsmann, dann das Kräftemessen mit Lois van Gaal und nun, wo gerade etwas Ruhe eingekehrt wäre, droht die große Krise der Heynckes-Ära. Was heißt da „droht“, sie ist natürlich schon längst da. Allerspätestens jedenfalls seit die Bayern gegen den FC Basel im Hinspiel des Champions League Achtelfinals eine 0:1-Niederlage hinnehmen mussten. Und da hatte man doch noch glatt das Hammer-Los FC Barcelona von Bayer Leverkusen belächelt und ein wenig gönnerhaft auf den eigenen Loszettel geblickt auf dem ein vermeintlich kleiner Schweizer Name stand. Nun hat man sich selbst „in die Scheiße gespielt“ (Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender). Wie man da wieder rauskommt, ist die eine Frage. Die andere lautet: Wer ist eigentlich Schuld an der Misere?

Es kann nur eine Antwort geben: Es ist der Sauhund namens Harmonie! Und das ist überraschend, war der FC Bayern doch stets bekannt für größere und kleinere Reibereinen oder Skandale innerhalb der Mannschaft oder zwischen Trainer und Spielern oder zwischen Trainer und Führungsetage oder zwischen Führungsetage und dem Rest der Welt. Nun verstehen sich alle super, liegen sich in den Armen und spielen abends gemeinsam Schafkopf. Das kann nicht funktionieren, denn Harmonie macht, zumindest beim FC Bayern, bequem und raubt die Kreativität. Wenn sich schon nicht einmal mehr ein Arjen Robben auch klitzekleines bisschen aufregt, dass er in der letzten Zeit häufiger den Bankdrücker mimen musste, dann läuft irgendetwas falsch.

Das hat wohl inzwischen auch die Führungsriege um Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Franz Beckenbauer erkannt, denn wie wäre es sonst zu erklären, weshalb die Herren verzweifelt versuchen, irgendeine Art von Konflikt aus dem Boden zu stampfen. Und doch, harmlos wirkt Hoeneß‘ Schiedsrichterattacke im Vergleich damals, als er den heutigen FC Brügge-Trainer Christoph Daum fast im Alleingang des Drogenkonsums überführte; lächerlich, der zahme Versuch von Franz Beckenbauer, Robben des Egoismus zu bezichtigen; nicht erwähnenswert, Rummenigges Sticheleien aufgrund des frühen Ausscheidens von Borussia Dortmund aus der Champions League. Da wünscht man sich doch die Zeit der zertretenen Werbetonnen, schlüpfriger Weihnachtsfeiern und überzeugend vorgetragener Wutreden zurück. Denn je mehr über Skandale außerhalb des Platzes diskutiert wird, desto weniger ausrechenbar wird der FC Bayern und vielleicht käme dann auch die Kreativität und damit das Gewinnen zurück.

Und wenn das alles nichts hilft, dann muss eben doch Otto Rehhagel von Hertha BSC weggekauft werden.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Sky auf Mädchenfang

Gerade hat der FC Augsburg mal wieder verloren. Dieses Mal gegen den FC Schalke 04. Wieder haben sie gut mitgehalten, sich Chancen erarbeitet und sie vergeben. Naja. Hauptsache der Trainer darf 34 Spiele verlieren und hat trotzdem einen sicheren Arbeitsplatz.

Neben dem Spiel war allerdings noch eine andere Sache interessant, nämlich wie oft Sky den finnischen Fußballer in Reihen des FC Schalke, Pukki, einblendete - auch wenn er gerade nicht an einer Szene beteiligt war. Pukki, Typ schüchterner Heath Ledger, dürfte sicherlich einige Mädchenherzen höher schlagen lassen (meines natürlich nicht, ich bin völlig immun gegen diese Trivialitäten).

Meiner einer stellt sich also die Frage: Ist das Absicht? Ist Sky auf Mädchenfang? Subtile Zielgruppenerweiterung, oder Zufall?

Die alles andere als subtile (nicht komplette, jedoch sichtbare) Umstellung der Moderatorenriege von geschniegelten Anzugträgern zu hübsch zurechgemachten Frauen dürfte im Zweifelsfall noch mehr Männer vor den Bildschirm locken als Frauen. Denn tatsächlich mag kaum eine von den fußballbegeisterten Frauen und Mädchen, mit denen ich mich unterhalten habe, eben jene besagten Frauen. Wobei ich unumwunden zugeben muss, dass da in meinem Fall vermutlich nur der Neid spricht, haben sie doch genau den Job, den ich gerne hätte. Ein anderer Grund könnte sein, dass es ihnen vielleicht noch an Authentizität fehlt, die man Männern gerne mal automatisch zugesteht. Wenn sie vielleicht nicht gar so hübsch und perfekt wären, würde man sie vielleicht auch ernster nehmen. Manchmal wirkt ihre Moderation einfach noch auswendig gelernt und zu  wenig gelebt. Aber nochmal, das ist nur meine überaus subjektive Meinung.

Ich schweife ab. Jedenfalls hat man den Pukki heute wahnsinnig oft auf dem Bildschirm gesehen. Das war eigentlich schon alles, was ich sagen wollte.

Augsburg steigt wohl ab. Zumindest ist Bayern wieder in der Spur.

Sonntag, 27. November 2011

Ich gebe es zu...

...ich bin komplett verantwortlich für die Niederlage der Bayern heute gegen Mainz. Es ist voll und ganz meine Schuld. Irgendeine höhere Macht hat mich da offensichtlich für meine Lernfaulheit bestrafen wollen.

Das Dilemma eines Fans. Morgen Prüfung und trotzdem Fußball schauen wollen. Offensichtlich habe ich mich dieses Mal falsch entschieden. Eine Überprüfung meiner Prioritäten kommt jetzt allerdings zu spät.

Montag, 31. Oktober 2011

Wir sind so klein, tut uns nichts

Andreas Rettig scheint hellseherische Fähigkeiten zu besitzen, hatte er doch noch vor dem Spiel gegen Köln geäußert "Wenn wir uns auf die Zehenspitzen stellen und hohe Schuhe anziehen, dann werden wir dem 1. FC Köln irgendwo am Kinn begegnen." (Augsburger Allgemeine) Da die Spieler auch noch die Schultern eingezogen hatten, reichte man dem 1. FC Köln gestern tatsächlich nur bis zum Bauchnabel.

Aber was will man schon von einer Mannschaft erwarten, die ständig von eigener Manager- und Trainerseite kleingeredet wird; einer Mannschaft, die 1:0 führt und sich dann über ein Unentschieden freuen soll, weil man als Aufsteiger über jeden Punkt glücklich sein muss; einer Mannschaft, die auf Trainergeheiß fast nur defensiv arbeitet, während sich ein bedauernswerter Sascha Mölders als einzige Spitze die Lunge aus dem Leib läuft.

Gerade als Aufsteiger, von dem niemand etwas erwartet, hat man nichts zu verlieren. Was spricht den nur dagegen, einmal frech nach vorne zu spielen? Den Gegner schon mal im Mittelfeld zu attackieren und ihn so zu ärgern? In jedem Spiel scheint es nur um Schadensbegrenzung zu gehen. Hauptsache keine Klatsche kassieren.

Es würde mich nicht wundern, wenn Jos Luhukay im Heimspiel gegen die derzeit fabulös aufspielenden Bayern, seine elf Mann händchenhaltend in das eigene Tor stellen würde. Wir lassen uns überraschen.