FC Augsburg 1:2 FC Bayern.
Der FC Augsburg spielt gegen den FC Bayern. Das stellt mich vor Probleme. Schon als klitzekleines Kind war ich Bayern-Fan. Dem FC Augsburg folge ich seit meinen Teenagerjahren. Ich habe mit dem FC Bayern viele Meisterschaften und einen Championsleague-Sieg gefeiert, bin mit dem FC Augsburg erst in die 2. Liga, dann in die Bundesliga aufgestiegen. Beides hat seinen festen Platz in meinem Gedächtnis und beides hat einen ähnlichen Stellenwert.
Jetzt spielen diese Mannschaften gegeneinander. Ich stehe, wie immer in der SGL-Arena, im N-Block bei den Augsburg Fans. Das Spiel beginnt und ich fühle mich komisch. Schnell führt Bayern 2:0. In jedem anderen Spiel würde ich anderen Fans in den Armen liegen und "Stern des Südens" singen. Heute nicht. Ich verschränke meine Arme, das scheint mir eine angemessene Reaktion.
In der zweiten Halbzeit tut Bayern nichts mehr. Augsburg schießt den Anschlusstreffer. Langsam kommt Stimmung auf. Ich kann mich nicht länger wehren und stimme in die "FCA, FCA"-Rufe mit ein. Als aber Manuel Neuer mit Pfiffen und Schmährufen bedacht wird, verweigere ich mich. Das geht doch zu weit. Dem Underdog den Sieg wünschen ist ok, meine ich. Aber Spielern "meiner" Mannschaft derart ausgelutschte Begriffe wie "Verräter" hinterher zu werfen, das kann ich nicht mit mir vereinbaren.
Augsburg schafft den Ausgleichstreffen nicht mehr. Wieder keinen Punkt geholt. Jetzt ist man Tabellenletzter. Bayern führt die Bundesliga weiter an.
Ich verlasse das Stadion ohne Emotionen. Kein Frust, keine Freude und irgendwie auch kein Diskussionsbedarf. Vielleicht werde ich krank.
FCA gegen FCB. Das klang nach einer Win-Win-Situation. Es entpuppte sich als Loose-Loose-Situation. Zumindest bin ich jetzt wieder ein bisschen klüger geworden
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen