Andreas Rettig scheint hellseherische Fähigkeiten zu besitzen, hatte er doch noch vor dem Spiel gegen Köln geäußert "Wenn wir uns auf die Zehenspitzen stellen und hohe Schuhe anziehen, dann werden wir dem 1. FC Köln irgendwo am Kinn begegnen." (Augsburger Allgemeine) Da die Spieler auch noch die Schultern eingezogen hatten, reichte man dem 1. FC Köln gestern tatsächlich nur bis zum Bauchnabel.
Aber was will man schon von einer Mannschaft erwarten, die ständig von eigener Manager- und Trainerseite kleingeredet wird; einer Mannschaft, die 1:0 führt und sich dann über ein Unentschieden freuen soll, weil man als Aufsteiger über jeden Punkt glücklich sein muss; einer Mannschaft, die auf Trainergeheiß fast nur defensiv arbeitet, während sich ein bedauernswerter Sascha Mölders als einzige Spitze die Lunge aus dem Leib läuft.
Gerade als Aufsteiger, von dem niemand etwas erwartet, hat man nichts zu verlieren. Was spricht den nur dagegen, einmal frech nach vorne zu spielen? Den Gegner schon mal im Mittelfeld zu attackieren und ihn so zu ärgern? In jedem Spiel scheint es nur um Schadensbegrenzung zu gehen. Hauptsache keine Klatsche kassieren.
Es würde mich nicht wundern, wenn Jos Luhukay im Heimspiel gegen die derzeit fabulös aufspielenden Bayern, seine elf Mann händchenhaltend in das eigene Tor stellen würde. Wir lassen uns überraschen.
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Montag, 31. Oktober 2011
Sonntag, 14. August 2011
"Wir müssen jeden Samstag so spielen wie heute gegen Wolfsburg"
Da traut sich der Franck Ribery aber was. Eine mutige Aussage, die der Franzose hier trifft. Seinem Trainer Don Jupp dürfte sie gefallen haben, hatte der doch unlängst geäußert, lieber 'dreckig' 1:0 siegen zu wollen, als ein 3:2 einzufahren. Zu dieser Philosophie passte das Spiel gegen Wolfsburg zumindest ergebnismäßig. Besonders dreckig war das Spiel zwar nicht, aber trotzdem kann ich getrost darauf verzichten, jeden Samstag eine Replik dieses Dusel-Sieges präsentiert zu bekommen.
Davon abgesehen, dass gottseidank der von Restdeutschland vielbeschworene "schlimmster Fehlstart in der Geschichte des FC Bayern" gerade noch so abgewendet wurde, kann ich jedoch noch ein weiteres positives Fazit aus diesem Spiel ziehen: Manuel Neuer hat gehalten, was zu halten war und hat bewiesen, dass er den richtigen Zeitpunkt des Herauslaufens in brenzligen Situationen doch kennt. Das ist aber nicht mein eigentliches Fazit. Das besteht nämlich darin, dass er es den Kommentatoren hoffentlich abgewöhnt hat, jedes Herauslaufen mit den Worten "Neuer diesmal mit gutem Timing" zu kommentieren. Dieses unterschwellige Erinnern an den Patzer am letzen Wochenende war fast noch nerviger, als Felix Magath, der zum gefühlten 1000. Mal den Fernsehbeweis fordert.
Natürlich ist das verständlich ob des aberkannten Tores und wäre es auf Seite der Bayern passiert, würde ich mich wohl jetzt über die Unfähigkeit deutscher Schiedsrichter auslassen, aber die simple Forderung nach dem Fernsehbeweis wurde nun schon so oft gehört, dass ich sie inzwischen nur noch belächeln kann. Dabei bin ich der Idee an sich nicht abgeneigt, ich finde nur, es wäre an der Zeit, dass nun nach viel Gerede sich tatsächlich die Befürworter zusammensetzen und ein Konzept ausarbeiten sollten, das es wert wäre diskutiert zu werden.
Die andere Mannschaft, die mir ein wenig am Herzen liegt - der FC Augsburg - nervt gerade auch ein bisschen. Ist ja schön, dass man weiterhin die einzig ungeschlagene Mannschaft in der Geschichte der 1. Bundesliga ist, aber das 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern als Erfolg zu feiern (Jos Luhukay: Ich bin absolut zufrieden mit dem Punkt [...]), ist eindeutig zu tiefgestapelt. Dieses Spiel hätte man gewinnen können, vielleicht sogar gewinnen müssen, zählt doch jeder Punkt gegen diese zu besiegenden Mannschaften im Abstiegskampf. Die Kaliber, von denen der Zwerg noch ordentlich auf die Mütze kriegen wird (zum Verstehen der Anspielung), kommen schon noch. Vorher heißt es Punkte sammeln und wenn man über den größeren Teil der 90. Minuten hinweg nicht unverdient 1:0 führt, dann hat man sich über einen 1:1 Endstand nicht zu freuen. Es scheint fast, als wären die Augsburger einfach schon froh, überhaupt mit den großen Jungs mitspielen zu dürfen.
Davon abgesehen, dass gottseidank der von Restdeutschland vielbeschworene "schlimmster Fehlstart in der Geschichte des FC Bayern" gerade noch so abgewendet wurde, kann ich jedoch noch ein weiteres positives Fazit aus diesem Spiel ziehen: Manuel Neuer hat gehalten, was zu halten war und hat bewiesen, dass er den richtigen Zeitpunkt des Herauslaufens in brenzligen Situationen doch kennt. Das ist aber nicht mein eigentliches Fazit. Das besteht nämlich darin, dass er es den Kommentatoren hoffentlich abgewöhnt hat, jedes Herauslaufen mit den Worten "Neuer diesmal mit gutem Timing" zu kommentieren. Dieses unterschwellige Erinnern an den Patzer am letzen Wochenende war fast noch nerviger, als Felix Magath, der zum gefühlten 1000. Mal den Fernsehbeweis fordert.
Natürlich ist das verständlich ob des aberkannten Tores und wäre es auf Seite der Bayern passiert, würde ich mich wohl jetzt über die Unfähigkeit deutscher Schiedsrichter auslassen, aber die simple Forderung nach dem Fernsehbeweis wurde nun schon so oft gehört, dass ich sie inzwischen nur noch belächeln kann. Dabei bin ich der Idee an sich nicht abgeneigt, ich finde nur, es wäre an der Zeit, dass nun nach viel Gerede sich tatsächlich die Befürworter zusammensetzen und ein Konzept ausarbeiten sollten, das es wert wäre diskutiert zu werden.
Die andere Mannschaft, die mir ein wenig am Herzen liegt - der FC Augsburg - nervt gerade auch ein bisschen. Ist ja schön, dass man weiterhin die einzig ungeschlagene Mannschaft in der Geschichte der 1. Bundesliga ist, aber das 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern als Erfolg zu feiern (Jos Luhukay: Ich bin absolut zufrieden mit dem Punkt [...]), ist eindeutig zu tiefgestapelt. Dieses Spiel hätte man gewinnen können, vielleicht sogar gewinnen müssen, zählt doch jeder Punkt gegen diese zu besiegenden Mannschaften im Abstiegskampf. Die Kaliber, von denen der Zwerg noch ordentlich auf die Mütze kriegen wird (zum Verstehen der Anspielung), kommen schon noch. Vorher heißt es Punkte sammeln und wenn man über den größeren Teil der 90. Minuten hinweg nicht unverdient 1:0 führt, dann hat man sich über einen 1:1 Endstand nicht zu freuen. Es scheint fast, als wären die Augsburger einfach schon froh, überhaupt mit den großen Jungs mitspielen zu dürfen.
Dienstag, 2. August 2011
Also doch nicht nur sportliche Gründe...
Der Geschäftsführer des FC Augsburg, Andreas Rettig, hat sich heute vor Journalisten doch zu der Aussage durchgerungen, dass es "nicht nur sportliche Gründe" waren, die zur Freistellung des Spielers Michael Thurk geführt haben (siehe: Augsburger Allgemeine). Na sowas! Wie unerwartet! Hat sich der Thurk eventuell vielleicht ein bisschen darüber aufgeregt, dass er im Pokal nicht mal mitfahren durften, obwohl er die meisten Tore der Vorbereitung geschossen hatte? Also der traut sich was!
Natürlich kann man im nachhinein nie sagen, ob Thurk seiner Noch-Mannschaft im Pokalspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen tatsächlich geholfen hätte, aber es hätte vermutlich nicht geschadet es auszuprobieren. Die tatsächlich aufgestellten Stürmer trafen jedenfalls nicht.
Vermutlich ist Thurk seinem Trainer einfach einmal zu häufig auf den Schlips getreten. Thurk ist nicht gerade bekannt dafür, besonders diplomatisch oder zurückhaltend in seinen Aussagen zu sein. Jos Luhukay dagegen ist umso bekannter dafür, ab und zu leicht diktatorische Charakterzüge anzunehmen, v.a. wenn er Disziplinlosigkeit oder eine Kompromittierung seiner Autorität vermutet. Man erinnere sich an die Verbannung von Torghelle, Sinkala und Traoré auf die Tribüne, aufgrund ihres verspäteten Auftauchens zum Essen. "Ich lege großen Wert auf Disziplin. Schluss aus.", hieß es damals von Luhukays Seite. Übersetzt heißt das, "Meine Meinung zählt. Schluss aus."
Mit Aussagen wie diesen kann sich Luhukay mit Louis van Gaal und Felix Magath einreihen - ebenfalls Männer, die nur ungern eine andere Meinung neben sich zulassen. Die Frage ist, was passieren wird, sollte irgendwann die Meinung des Trainers von der seines Managers oder seines Präsidenten abweichen. Aussagen, wie die, dass man mit der Arbeit des Trainers hunderprozentig zufrieden sei, hat man vor nicht allzu langer Zeit auch noch von der Säbener Straße gehört. Auch beim "großen Bruder" war ein allzu dickköpfiger Trainer nicht haltbar. Vielleicht sollte sich Jos Luhukay für die neue Saison eine etwas "sanftere" Herangehensweise zulegen.
Aber immerhin gestaltet diese ganze Chose die letzten Tage vor dem langersehnten Beginn der Bundesliga noch halbwegs unterhaltsam.
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