Da traut sich der Franck Ribery aber was. Eine mutige Aussage, die der Franzose hier trifft. Seinem Trainer Don Jupp dürfte sie gefallen haben, hatte der doch unlängst geäußert, lieber 'dreckig' 1:0 siegen zu wollen, als ein 3:2 einzufahren. Zu dieser Philosophie passte das Spiel gegen Wolfsburg zumindest ergebnismäßig. Besonders dreckig war das Spiel zwar nicht, aber trotzdem kann ich getrost darauf verzichten, jeden Samstag eine Replik dieses Dusel-Sieges präsentiert zu bekommen.
Davon abgesehen, dass gottseidank der von Restdeutschland vielbeschworene "schlimmster Fehlstart in der Geschichte des FC Bayern" gerade noch so abgewendet wurde, kann ich jedoch noch ein weiteres positives Fazit aus diesem Spiel ziehen: Manuel Neuer hat gehalten, was zu halten war und hat bewiesen, dass er den richtigen Zeitpunkt des Herauslaufens in brenzligen Situationen doch kennt. Das ist aber nicht mein eigentliches Fazit. Das besteht nämlich darin, dass er es den Kommentatoren hoffentlich abgewöhnt hat, jedes Herauslaufen mit den Worten "Neuer diesmal mit gutem Timing" zu kommentieren. Dieses unterschwellige Erinnern an den Patzer am letzen Wochenende war fast noch nerviger, als Felix Magath, der zum gefühlten 1000. Mal den Fernsehbeweis fordert.
Natürlich ist das verständlich ob des aberkannten Tores und wäre es auf Seite der Bayern passiert, würde ich mich wohl jetzt über die Unfähigkeit deutscher Schiedsrichter auslassen, aber die simple Forderung nach dem Fernsehbeweis wurde nun schon so oft gehört, dass ich sie inzwischen nur noch belächeln kann. Dabei bin ich der Idee an sich nicht abgeneigt, ich finde nur, es wäre an der Zeit, dass nun nach viel Gerede sich tatsächlich die Befürworter zusammensetzen und ein Konzept ausarbeiten sollten, das es wert wäre diskutiert zu werden.
Die andere Mannschaft, die mir ein wenig am Herzen liegt - der FC Augsburg - nervt gerade auch ein bisschen. Ist ja schön, dass man weiterhin die einzig ungeschlagene Mannschaft in der Geschichte der 1. Bundesliga ist, aber das 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern als Erfolg zu feiern (Jos Luhukay: Ich bin absolut zufrieden mit dem Punkt [...]), ist eindeutig zu tiefgestapelt. Dieses Spiel hätte man gewinnen können, vielleicht sogar gewinnen müssen, zählt doch jeder Punkt gegen diese zu besiegenden Mannschaften im Abstiegskampf. Die Kaliber, von denen der Zwerg noch ordentlich auf die Mütze kriegen wird (zum Verstehen der Anspielung), kommen schon noch. Vorher heißt es Punkte sammeln und wenn man über den größeren Teil der 90. Minuten hinweg nicht unverdient 1:0 führt, dann hat man sich über einen 1:1 Endstand nicht zu freuen. Es scheint fast, als wären die Augsburger einfach schon froh, überhaupt mit den großen Jungs mitspielen zu dürfen.
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