Sonntag, 3. Juli 2011

Schiedsrichter sind ja nie besonders gut...

...aber es scheint als würde die weibliche Bastion der Schwarz-(bzw. Gelb-)Hemden die Leistung ihrer männlichen Gegenstücke noch unterbieten wollen. Erst lässt Frau Sung-Mi Cha zu, dass sich im Spiel Deutschland gegen Nigeria die Damen mehr auf die Füße geben, als sie wirkungsvoll vor das Tor kommen und lächelt dabei, als würde sie an die hübschen Schuhe denken, die sie erst letzthin im Schaufenster gesehen hatte,  (Ich weiß, dass ich hier in die unterste Schublade der Frauenklischees greife, aber ich bin selber eine Frau, ich darf das.) und jetzt das: Im Spiel Australien gegen Äquatorialguinea wurde Handball gespielt. Und die Schiedsrichterin, deren Name an einen Mann erinnert, der vielen nur als das Feierbiest in Erinnerung bleiben wird, Gyoengy Gaal, hat es nicht gesehen. Halt, ich widerrufe meine vorherige Aussage. Es wurde nicht Handball gespielt. Nachdem ich mir die Situation noch einmal auf youtube (http://www.youtube.com/watch?v=cR2wAL8NaHo) angesehen habe, muss ich sagen: Solange darf man den Ball beim Handball gar nicht in der Hand halten. Also, es wurde irgendeine Sportart gespielt, in der man den Ball einfach wahnsinnig lang in der Hand halten darf und in dann einfach fallen lässt, als sei nichts geschehen.

Je öfter man sich das Ganze anschaut, desto slapstickartiger wirkt es. Der schön vorgetragene Angriff der Australierinnen. Der Pfostentreffer. Die Flugkurve des Balles. Das absolut unaufgeregte Fangen des Balles durch die Spielerin Bruna. Ihr unbewegter Gesichtsausdruck als sie den Ball in der Hand hält und ihn schließlich hinter sich fallen lässt. Die große Fassungslosigkeit der Australierinnen, als ihnen klar wird, dass es keinen Pfiff geben wird. Wie sie noch weiter mit ausgestreckten, wedelnden Armen über das Feld laufen, als das Spiel schon weiter läuft.

Natürlich schaut man sich unter anderem wegen Szenen wie dieser Fußball an. Szenen wie diese bieten Diskussionsstoff für mehrere Tage und man kann sie immer wieder einfließen lassen, wenn es um Schiedsrichterdiskussionen oder um die Einsetzung technischer Hilfsmittel im Fußball geht. Und dennoch zeigen sie uns auch, wie es um die Qualität, in diesem Fall, der Schiedsrichterinnen bestellt ist.  Es ist zu vermuten, dass dies mit einer fehlenden Professionalität mancher Länder im Frauenfußball zusammenhängt, die sich selbstverständlich auch durch die Schiedsrichterverbände ziehen dürfte. Dennoch finde ich es problematisch, ein Turnier wie diese Weltmeisterschaft aufzublasen, zu hypen und so hart dafür zu arbeiten, dass der Frauenfußball aus dem Schatten des Männerfußballs heraustritt und dann den Zuschauern von Seiten der Offiziellen eine derartige Leistung zu bieten.

Bibiana Steinhaus würde ich gerne aus dieser Kritik ausschließen, da ich ihre Leistung und ihre Präsenz auf dem Platz bisher sehr überzeugend fand und ich hoffe, dass das auch weiterhin so bleiben wird.

Es wäre an der Fifa, auch die Ausbildung der SchiedsrichterInnen und deren Leistungen besser zu überprüfen, um vor allem bei großen Turnieren halbwegs gewährleisten zu können, dass es nicht mehr zu solchen Szenen kommen möge.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen